Nach seinem letzten Buch „111 Bibeltexte, die man kennen muss“ hat Andreas Malessa nachgelegt. In seinem neuen Buch „Und das soll man glauben? Warum ich der Bibel trotzdem vertraue“ erläutert er, wie er beim Schreiben an die 111 Bibeltexte herangegangen ist. Wie er mit Martin Luther durch die „christologische Brille“ blickt – also die Bibel mit und durch Jesus verstehen will. Wie er zwischen zeitbedingten Aussagen und universal Gültigem zu unterscheiden versucht. Er tut das in einer Sprache und mit Beispielen, die auch außerhalb der christlichen Kerngemeinde funktionieren. Er hat diejenigen im Blick, bei denen die Bibel im Schrank steht, aber nicht gelesen wird. Die für Menschenrechte und „westliche Werte“ eintreten, aber keine Ahnung haben, worauf diese beruhen – und wie sehr die Bibel noch immer unsere Kultur prägt.
Malessa will mit diesem Buch die Bibel zum Leuchten bringen. „Die Wahrheit, die Wucht und die Wirkung der Worte Jesu werden nicht dadurch geschmälert, dass man sie in ihren historischen Kontext stellt“, davon ist er überzeugt. In einem Wurf und mit vielen Quellen erläutert er die Kanonisierung der Bibel und deren Übersetzungsprobleme und kneift auch bei schwierigen Fragen nicht. Er verteidigt die Bibel gegen ihre ahnungslosen Verächter, aber auch gegen ihre glühenden Verehrer, für die jedes Wort quasi von Gott direkt diktiert wurde. Beiden entgehe viel, sagt er. Wer Malessas Buch liest, hat ein neues hermeneutisches Standardwerk in der Hand. Aber er merkt es beim leichten Lesen nicht.